Das Ziel von Kinder- und jugendgerechten Rahmenbedingungen ist, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Gemeinde über Aufwachsbedingungen verfügen, die ihrem Bedarf und ihren Bedürfnissen entsprechen und sie individuell, gesellschaftlich und räumlich fördern, befähigen und integrieren.
Viele Bereiche, die Kinder und Jugendliche direkt betreffen, werden kommunal beraten und entschieden – das gilt sowohl für Freizeitangebote als auch für Bau- und Infrastrukturplanungen sowie für Bildung und Soziales. Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sollten bei allen Prozessen berücksichtigt werden, die ihre gegenwärtigen und zukünftigen Aufwachs- und Lebensbedingungen betreffen. Eine wichtige Rolle kommt dabei der kommunalen Kinder- und Jugendpolitik zu. Sie kann gute Aufwachsbedingungen bereitstellen, indem sie die anderen Politikbereiche (Raumplanung, Bau, öffentliche Sicherheit, Bildung, Soziales etc.), die einen Einfluss auf die Aufwachsbedingungen von Kindern und Jugendlichen haben, an gemeinsam politisch definierte und angestrebte Ziele erinnert und konkret Aufträge formuliert. Ziel ist es, dass junge Menschen als vollwertiger Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden, dass sie lokal gut integriert sind und die Gemeinde als ihr Zuhause erleben.
Die offene Kinder- und Jugendarbeit unterstützt die kommunale Kinder- und Jugendpolitik darin, gute Aufwachsbedingungen zu erhalten und zu fördern. Sie tut dies, indem sie für politische Entscheidungsverantwortliche relevante Informationen bereitstellt und zwischen den Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt.
Damit die Stimme der Kinder und Jugendlichen eingebracht und gehört wird, braucht es in den Gemeinden kinder- und jugendgerechte Strukturen und Gefässe, welche zwischen den Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine Brücke schlagen. In diesem Prozess kommt der offenen Kinder- und Jugendarbeit eine zentrale Rolle zu.
Wichtige Bausteine: gemeinsame Sprache finden, Dialog zwischen Politik und Kindern und Jugendlichen herstellen, Vernetzung mit lokalen Akteur*innen, gemeinsam neue Zugänge, Mitwirkungsformen und Kommunikationswege gestalten und etablieren, Respekt und Wertschätzung etc.
Neben der «Stimme» brauchen Kinder und Jugendliche auch «Raum», d.h. Orte und Räume, an und in denen sie sich aufhalten und die sie selbst nach ihren Bedürfnissen gestalten können. Auch hier bietet die offene Kinder- und Jugendarbeit wichtige Unterstützung.